Große Resonanz zur CDU-Veranstaltung zum Weltfrauentag
Zum Weltfrauentag lud der CDU-Gemeindeverband Bodman-Ludwigshafen Ruth Baumann, Geschäftsführerin eines Straßenbauunternehmens aus Freiburg als Referentin ein, die auch Mitglied im CDU-Bundesvorstand ist, Bezirksvorsitzende der Mittelstandsvereinigung und Präsidentin der Unternehmerfrauen im Handwerk Baden-Württemberg. Die Einladung stieß auf breites Interesse und die Zuhörer und Zuhörerinnen hatten ihre Freude an dem humorvollen Vortrag von Ruth Baumann.
Auch wenn der Vortrag nicht die pure Seelenmassage für das leidgeplagte Frauenherz war, denn es ging auch um viele andere Themen, waren doch viele der überwiegend weiblichen Gäste der Meinung, dass ihnen die Referentin aus der Seele sprach. Mit zahlreichen Beispielen aus dem Alltag zeigte Ruth Baumann, wie es mitunter im Beruf und auch in der Politik läuft, wenn manche Männer Frauen übergehen, sie nicht ernst nehmen oder sie „für dieFrauenquote“ aufs Bild für die Zeitung nehmen wollen. Wenn ihr solches widerfuhr, zeigte sie glaubhaft, dass sie mit ihrer Schlagfertigkeit, schon manchem Herrn der Schöpfung aufs Pferd half, um darauf ins 21. Jahrhundert zu galoppieren. Was sie für Frauen einfordert, ist ein Umgang auf Augenhöhe. Sie bedauert, dass der Staat zwar wünscht, dass Frauen Vollzeit arbeiten, aber Kindergartenzeiten, Schichtbetrieb oder Wochenendarbeit ermöglicht werden. Nicht nur aus diesem Grund ermunterte sie Frauen zu einem stärkeren politischen Engagement.
Sie forderte hier, wie auch in vielen anderen Bereichen, Eigenverantwortung. Das gilt aber auch für Frauen, die sich nach einer Kinderpause dauerhaft geringfügig beschäftigen lassen, weil in deren Augen die Abzüge zu hoch sind. Sie sollten bedenken, dass dann eben auf dem Rentenbescheid, auch wenn man sein Leben lang gearbeitet hat, die Rente bei einer Wochenarbeitszeit von 15 Stunden auch entsprechend ausfällt. An dieser Stelle kritisierte Baumann auch, dass der Arbeitgeberanteil, den diese für ihre Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen in die Rentenkasse einzahlen, im Nirvana verschwinden und nur der Arbeitnehmerbeitrag berücksichtigt wird.
Ruth Baumann war keine Befürworterin der Frauenquote in der CDU, ärgert sich aber, wenn mancher Partei-Kollege dann bei Wahlen die Augen verdreht, wenn ein Wahlgang wiederholt werden musste, weil das Frauenquorum nicht erreicht wurde. Sie ist gegen sonstige Quotenverteilungen, ob diese Landesverbände oder sonstige Richtungs-oder Unterorganisationen von Parteien betreffen. Ihrer Meinung nach sollte allein die Kompetenz und die persönliche Eignung bei der Besetzung von Ämtern entscheiden.
Als Unternehmerin ist ihr an vielen Stellen der überbordende Bürokratismus ein Graus. Man kann nicht über Vertrauensarbeitszeit im Homeoffice reden und im Betrieb auf die Stechuhr setzen wollen. Dies schafft Misstrauen zwischen Arbeitnehmern und Arbeitgebern. Viele mittelständische Unternehmer fühlen sich durch die immer neuen Bürokratiemonster, wie zuletzt die EU-Taxonomie, das Lieferketten Gesetz und die DSGVO, an einem Punkt, an dem sie sich fragen, ob sie so noch weitermachen wollen. Auch die Arbeitseinstellung der Generation Z treibt ihr Sorgenfalten ins Gesicht, wenn die Work-Life-Balance über allem steht. In vielen Bereichen, wie z.B. im Gesundheitswesen herrscht großer Arbeitnehmer und Fachkräftemangel, nicht zuletzt, weil die Mitarbeiter einen wesentlichen Teil ihrer Arbeitszeit mit Dokumentation verbringen. Wie dies mit einer 4-Tage-Woche einhergehen soll, bleibt ihr schleierhaft.
Nach dem Vortrag folgte noch eine angeregte Diskussion unter den Teilnehmern, die den humorvollen Vortrag mit viel Applaus bedachten.