CDU Bodman-Ludwigshafen

Öffentliche Fraktionssitzung zum Thema "Ortsmitte Bodman"

Rege Teilnahme und lebhafte Diskussion über Veranstaltungshalle und Museum

Der Adler in Bodman war mit über 50 Personen bis auf den letzten Platz besetzt, als Fraktionsvorsitzender Robert Hermann die öffentliche Fraktionssitzung eröffnete.
 
Die CDU-Gemeinderatsfraktion hatte im Vorfeld der Gemeinderatsentscheidung die Bürger zu einer öffentlichen Fraktionssitzung eingeladen, um Ihre Meinung in den Entscheidungsprozess mit einzubringen, bevor der Gemeinderat endgültig entscheidet, wie die bisherige Planung für die Ortsmitte Bodman umgesetzt wird. Es ging insbesondere darum, wie die Maßnahme finanziert werden kann bzw. welche Reduzierungen vorgenommen werden müssen, um mit den vorhandenen Mitteln das beste Ergebnis für Bodman-Ludwigshafen zu erzielen.
Robert Hermann gab einen Bericht über die Entwicklung der Planung und den aktuellen Planungsstand. Trotz mehrfacher Reduzierungen im Bereich der Veranstaltungshalle und des öffentlichen Gebäudeteiles auf das absolut Notwendige stehen den verfügbaren Finanzierungsmitteln, in Höhe von 2,7 Millionen, Baukosten von 3,4 Millionen entgegen. Das bedeutet, es besteht eine Finanzierungslücke von 700.000€ wobei die Kosten für die gesamte Museumseinrichtung noch nicht eingeplant sind und die Außenanlagen lediglich mit 50.000 Euro angesetzt sind. Es müssen hierfür noch einmal zusätzlich mehr als 1 Million aufgebracht werden.
 
Dass die Außenanlagen erst später ausgeführt werden sollen, stieß auf einhellige Kritik der Anwesenden: „Das Drumrum ist die Visitenkarte und sollte auf keinen Fall vernachlässigt werden“.
 
Nicht einig waren sich die Bürger, wie mit der Finanzierungslücke umgegangen werden sollte. Die Diskussion konzentrierte sich auf im Wesentlichen auf drei Fragen. Gibt es zusätzliche Finanzierungsmöglichkeiten durch weiteren Verkauf von Grundstücken? Muss Rathaus und Obsthalle wirklich abgerissen und neu gebaut werden, oder kann durch eine Sanierung das Geld für das Museum eingespart werden? Kann sich die Gemeinde derzeit ein Museum leisten?
 
Der Fraktionsvorsitzende erläuterte, dass die Einnahmen aus Grundstücksverkäufen bereits zum größten Teil in der mittelfristigen Haushaltsplanung bereits fest eingeplant sind und es nach Meinung der CDU kritisch ist, hier alles sofort zu verkaufen. Die anwesenden Gemeinderäte waren sich einig, dass eine Sanierung der bestehenden Gebäude nicht zu einer kostengünstigeren Lösung führt.  Dass die Veranstaltungshalle für Vereine und Bürger benötigt wird und Touristinfo mit Bürgerbüro besser untergebracht werden müssen, stand für Gemeinderäte und Zuhörer außer Frage.
 
Kontrovers dagegen wurde die Frage diskutiert, ob das Museum jetzt mit einer wackligen Finanzierung gebaut werden sollte. Die Befürworter des Museums sprachen von einer einmaligen Chance das Alleinstellungsmerkmal im Rahmen der Anerkennung als Weltkulturerbe zu nutzen um für Bodman-Ludwigshafen einen Impuls zu setzen und die Gemeinde aus dem Dornröschenschlaf aufzuwecken. Sie verglichen die Investition mit der Sanierung des Zollhauses, von der man ebenfalls annahm dass die Gemeinde finanziell auf Jahre blockiert sein würde und wo sich alles recht schnell doch zum Guten gewendet hat.
Die andere Gruppe warnte davor Geld auszugeben, dass man nicht hat, und mahnte eine solide Finanzpolitik an. Es war zu hören, „Bodman ist ein Dorf und braucht keine Kugel, die sich in den Uferanlagen dreht und angestrahlt wird“, wie es in einem der Wettbewerbsentwürfe angedacht war. Herauszuhören war vor allem auch die Sorge, dass die Gemeinde sich in ein finanzielles Abenteuer stürzt und dann dringend notwendige Investitionen, wie z.B. in den Strandbädern, auf Jahre hinaus geschoben werden müssen. . Des Weiteren bestand die Befürchtung, dass immer ein Zuschuss zum laufenden Betrieb notwendig werden wird, da kein Museum kostendeckend betrieben werden kann. Es erschien hier sehr problematisch, bereits für den Bau der Gebäudehülle zukünftiges Vermögen zu verkaufen, ohne zu wissen wie und wann das Geld für das eigentliche Museum aufgebracht werden kann „Ein leerstehendes Museum kostet Geld und bringt keine Einnahmen“ wurde den Räten mit auf den Weg gegeben.
 
Florian Hildebrand ermahnte die Gemeinderäte den Mut zu einer Entscheidung aufzubringen, damit das Projekt innerhalb der Dorfsanierung bis 2013 abgeschlossen werden kann, „egal wie diese auch ausgeht“. Eberhard Kiefer war es vorbehalten das Schlusswort zu sprechen indem er auf die Verantwortung des Gemeinderates hinwies die Einwohner zu unterrichten und der CDU dankte, dass sie diese Veranstaltung durchführte und die Bürger, die letztlich alles finanzieren, mit in die Debatte einbezogen hat.